Monatswort April-Mai 2021
Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Geschwister!
Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen
Schöpfung. (Kolosser 1,15)
Jeden Abend um 18 Uhr standen sie auf den Balkonen und sangen „Bella
ciao“, das alte Partisanenlied. Das sollte Trost schenken gegen den
unsichtbaren Feind. Vor einem Jahr machte von Italien aus dieses Ritual die
Runde durch Europa. Das gemeinsame Singen verband und stärkte gegen die
unbekannte Krankheit. Inzwischen können bei uns zwar wieder Gottesdienste
stattfinden, auch Ostern dürfen wir unter Einhaltung der Hygieneauflagen in
unseren Kirchen feiern. Aber singen dürfen wir nicht. Denn man hat
herausgefunden, dass durch Singen fünfmal mehr Aerosole in die Luft
geschleudert werden als durch Sprechen. (Sie wissen doch: Das sind die
Partikel, mittels derer sich auch Corona-Viren auf die Reise machen können.)
Schon die Christen in den allerersten Gemeinden hatten das Bedürfnis, ihrem
Lebensgefühl durch Singen Ausdruck zu verleihen, so auch in der
kleinasiatischen Stadt Kolossä. Dort teilten Männer und Frauen, Herren und
Sklaven den neuen Glauben und ihr Leben. Ihr Miteinander war geprägt von
Glaube, Liebe, Hoffnung. weiter lesen