Wenn das Leben dir Zitronen gibt

dann mach Limonade draus! Jedes Mal wenn ich diesen Spruch höre, dann stellt sich das Kind in mir trotzig, mit verschränkten Armen hin und sagt: „Ich mag überhaupt keine Limonade!“ Wie ich darauf komme? Mal ehrlich, unser Gemeindeverbund, zu dem es keine echte Alternative gab und gibt, ist ein ziemlich großer Haufen Zitronen. Viel hat sich geändert, noch viel mehr muss sich ändern damit wir unser Gemeindeleben miteinander und nicht nur nebeneinander gestalten.

Ich finde, wir haben das schon mal besser hinbekommen. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da sind aus allen GKRs Älteste zur Klausurtagung mitgefahren. Nicht alle, aber immerhin ein paar. In der letzten Zeit habe ich das Gefühl, dass wir uns statt aufeinander zu voneinander wegbewegen. Es wird immer betont wie groß die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind, vor allem zwischen Coswig als Stadtgemeinde und den Gemeinden mit den vielen Dörfern. Dass es da Unterschiede gibt, will ich gar nicht abstreiten. Aber bringt es uns denn weiter, sie immer wieder zu betonen? Wäre es nicht besser, wir würden nach Gemeinsamkeiten suchen? Oder noch besser: wäre es nicht toll, wir würden Gemeinsamkeiten schaffen? Erinnerungen, die wir später denen, die nach uns kommen, erzählen könnten? Immerhin haben wir alle ein gemeinsames Fundament: unseren Glauben an Jesus Christus! Sollten nicht alle Meinungsverschiedenheiten von dort aus betrachtet werden? Wenn man in der Bibel liest, dann findet man Geschichten über den Umgang der Jünger miteinander, da wird einem klar, dass sie auch keine perfekten Menschen waren. Da gibt es Neid und Eifersucht und den Wettbewerb um den Titel „Lieblingsjünger“ und einmal wollen sich zwei sogar schon die Plätze neben Jesus im Himmel sichern. Am Ende haben sie es aber hinbekommen, denn sonst gäbe es heute überhaupt keine Kirchengemeinden. Dann wäre Jesus völlig umsonst gestorben. Also lasst uns unsere Zitronen nehmen und Zitronensorbet machen oder Lemon Curd oder von mir aus auch Limonade. Aber lassen wir es nicht zu, dass sie einfach vergammeln! Das wäre Verschwendung.

Ihre/eure Angela Frenzel

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