Monatswort April – Mai 2022
Mir geht es gut
Trauen Sie sich noch diese
Antwort zu geben? Im Angesicht
des Krieges der auf europä-
ischem Boden ausgetragen wird?
Bei wieder steigenden Infektionszahlen? Am Beginn der
Coronapandemie saß ich manchmal vor dem Fernseher und
schaute mir die ewig gleichen
Nachrichten an. Ich war wie
paralysiert und konnte es einfach
nicht glauben.
Nach einer
Weile wurde die
Pandemie so
etwas ähnliches
wie Routine,
Maske tragen,
Abstand halten,
impfen lassen.
Was ich tun
konnte, tat ich.
Kaum hatte ich das Gefühl, es
könnte langsam besser werden,
gab es neue Virusvarianten und
jetzt, diesen Krieg. Das hat mich
total erschüttert.
Ich kann mir nicht vorstellen, welches Leid er bei den Menschen in der Ukraine erzeugt. Fast wäre ich wieder vor dem Fernseher sitzen geblieben und hätte mir die ewig selben Nachrichten angeschaut. Dieses Mal habe ich es aber nicht getan. Ich will nicht, dass dieser Krieg von meiner Seele Besitz ergreift. Ich will nicht, dass der Verursacher dieses Krieges Gewalt über mich hat. Viel lieber will ich den Menschen helfen, die meine Hilfe brauchen. Und meine Solidarität mit ihnen zeigen. Beispielsweise montags, 18.00 Uhr auf dem Coswiger Marktplatz. Dort treffen sich Menschen, zünden Kerzen an und denken an die Menschen, die unter dem Krieg leiden. Im Anschluss ist die Kirche geöffnet und jede und jeder kann dort beten. Denn das Beten ist unsere wirksamste Waffe gegen die Angst und für die Rückkehr des Friedens. Wenn alle Menschen, die an Gott glauben, täglich darum beten, dass dieser Krieg bald ein Ende hat, dann wird es auch geschehen. Trotz all dem, trotz der andauernden Pandemie und im Angesicht des Krieges habe ich, haben wir ein Leben zu leben. Entscheidungen zu treffen, uns um unsere Mitmenschen zu kümmern. Wir dürfen unser Leben leben, dürfen uns auch freuen und lachen. Deshalb kann ich auf die Frage: „Wie geht es dir?“ mit gutem Gewissen antworten: „Mir geht es gut!“ Wie geht es Ihnen? Ich hoffe gut.
Ihre/eure Angela Frenzel
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